Wer den Namen Dessau hört, verbindet damit sofort das Bauhaus. Die Stadt an der Elbe hat aber viel mehr zu bieten.
Dessau blickt auf eine über 800-jährige Stadtgeschichte zurück. Von 1471 bis 1918 war die Stadt Sitz der Fürsten von Anhalt-Dessau. Unter dem Stadtvater Fürst Franz zu Anhalt-Dessau wurde die Stadt zu einem Zentrum der Aufklärung. Ende des 19. Jahrhunderts begann in Dessau die Industrialisierung, u.a. entstanden hier die Junkers-Werke, einer der größten Rüstungsbetriebe im Deutschen Reich. Im Zweiten Weltkrieg waren die Flugzeugfabriken das Ziel zahlreicher Bombenangriffe, bei denen die Stadt zu 85% zerstört wurde.
Der große Komponist Kurt Weill und der Dichter Wilhelm Müller wurden in Dessau geboren.
In aller Welt bekannt wurde Dessau an der Mulde durch das Bauhaus, das 1925-1932 unter der Leitung von Walter Gropius und seinen Nachfolgern als „Hochschule für Gestaltung aller künstlerischer Disziplinen“ vor allem die Entwicklung von Architektur und Formgestaltung wesentlich beeinflusste. Im Stadtteil Dessau-Törten entstand 1926/28 die Bauhaus-Siedlung mit 314 Wohnungen. Nach umfangreichen Rekonstruierungen konnten 2014 die Neuen Meisterhäuser wieder eröffnet werden.
Kunstsinnig war man in Dessau schon früher. Die Fürsten von Anhalt-Dessau liebten besonders die Gärten und die Schlösser. Ein Kleinod deutscher Architektur ist das Rokokoschloss Mosigkau. Die älteste und berühmteste Anlage ist jedoch der Wörlitzer Park.
Dessau und Roßlau schlossen sich 2007 zur Doppelstadt Dessau-Roßlau zusammen. Roßlau gilt als Schifferstadt. Traditionell wird in Roßlau alljährlich Ende August das Heimat-und Schifferfest gefeiert. Die Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert gilt als ein bedeutendes Bauwerk in Roßlau.
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