Von jeher prägen die Elbauen das Jerichower Land, dessen Geschichte eng mit der Christianisierung der slawischen Gebiete im 12. Jh. verbunden ist. Die Gründung des Prämonstratenser-Stifts Jerichow im Jahr 1144 legte den Grundstein für eine der Missionierungsbasen östlich der Elbe. Dieses kulturelle und geistige Zentrum trug maßgeblich zur Besiedlung und Kultivierung der Region bei.
Das Bauwerk selbst ist ein Zeugnis des Übergangs von der Romanik zur Gotik – ein Meisterwerk mittelalterlicher Architektur. In den Anfängen noch schlicht ohne Westtürme entworfen, aber mit der beeindruckenden Krypta errichtet, erstrahlt die Basilika heute mit ihren gotischen Westtürmen und die Klausurgebäude mit der meisterhaften Bauplastik in vollendeter Schönheit. Die klösterliche Anlage erzählt von Zeiten, in denen der Backsteinbau zu einer künstlerischen Höchstform aufstieg – Italienische Baumeister brachten die Technik ins Land und Jerichow wurde zur Wiege dieser Baukunst im norddeutschen Raum.
Doch die Geschichte des Klosters ist nicht frei von Brüchen: Nach der Säkularisation im Zuge der Reformation und den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges fand das klösterliche Leben ein jähes Ende. Die Gebäude wandelten sich zu wirtschaftlichen Zwecken, bis sie schließlich im 20. Jahrhundert eine neue museale Bestimmung erfuhren. Überall stößt man auf Spuren dieser Umbrüche.
Praktische Informationen
Anschrift
Kloster Jerichow
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt
Am Kloster 1
39139 Jerichow
Web: www.kloster-jerichow.de